Mit alten Konzepten wird man neuen Herausforderungen bei der Kriminalitätsbekämpfung nicht gerecht!

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Spezialisierte Ausbildung der Kriminalpolizei oder Festhalten an Generalistenausbildung“ (Drs. 7/3279) erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

"Immer wenn das Innenministerium neue Kriminalitätsstatistiken oder Dunkelfeldstudien vorlegt, ist die Rede von gewachsenen und neuen Herausforderungen, die es zu meistern gelte. Wenn es aber darum geht, sich diesen neuen Herausforderungen in der Praxis mit neuen Lösungsansätzen zu stellen, wird das Innenministerium schmallippig.

Auf die Frage, ob es künftig auch in Mecklenburg-Vorpommern eine spezialisierte Ausbildung der Kriminalpolizei geben oder ob an der Generalistenausbildung festgehalten wird, antwortet sie: ‚Die Landesregierung hält das derzeit verfolgte Konzept für wichtig und richtig‘. Punkt. Forderungen aus der Praxis, wie zum Beispiel vom Bund  Deutscher Kriminalbeamter seit vielen Jahren erhoben, werden hartnäckig ignoriert. Ob man damit den gewachsenen Herausforderungen gerecht wird, darf bezweifelt werden. Immerhin gibt die Landesregierung in ihrer Antwort offen zu, dass das bisherige Prinzip auch dazu diente, dass Polizistinnen und Polizisten in ihren Anfangsjahren ‚relativ flexibel einsetzbar sind‘ und damit Engpässe ausgeglichen werden. Lückenbüßerei als Ausbildungsprinzip aber ist ungeeignet.

Offenbar ist selbst die CDU-Fraktion mit der aktuellen Situation unzufrieden. Denn nach ihrer jüngsten Klausur hatte auch sie öffentlich angekündigt prüfen zu wollen, ob es sinnvoll sei, einen Studiengang Kriminalistik an der Polizeischule in Güstrow einzuführen. Hoffentlich hat sich dieser Prüfvorgang seitens der CDU-Fraktion nicht mit der Antwort der Landesregierung erledigt. Ansonsten hätte sie mit ihrer Klausur Hoffnungen geweckt, die nun bitter enttäuscht werden.“