Gedanken zum alten und neuen Jahr

Anfang 2020 hätte kaum jemand gedacht, dass ein Virus unsere Gesellschaft so im Atem hält. Auch ohne die Corona Pandemie war es ein spannendes und arbeitsreiches Jahr 2020. in neuer Kreisvorstand sowohl mit erfahrenen als auch neuen Genossinnen und Genossen nahm seine Arbeit auf. Unser Peter Hörnig kandidierte nicht wieder als Kreisvorsitzender und der Genosse Nico Burmeister übernahm dieses Ehrenamt. Gleichzeitig wechselte Genosse Peter Georgi, der noch im Jahr zuvor mit vollem Einsatz als Geschäftsführer für unseren Kreisverband die Kommunalwahlen organisierte, nach Vorpommern. An seiner Stelle übernahm Genosse Andreas Reinke, der seit Jahren als Geschäftsführer auch den Kreisverband Rostock Stadt betreut, die geschäftsführende Arbeit im Landkreis Rostock.

Die größte politische Herausforderung war für uns alle der Landratswahlkampf. Nicht nur die Corona Pandemie erschwerte einen bürgernahen Wahlkampf. Erstmals war die Landratswahl an keine Landtags- oder Bundestagswahl gekoppelt und die Wahlbeteiligung war dementsprechend gering. Mit unserem Kandidaten Michael Noetzel konnten wir einen erfahrenen Volljuristen ins Rennen schicken, der für das Amt des Landrates in jeder Hinsicht geeignet ist. Dass der Amtsinhaber letztlich schon in ersten Wahlgang zum Sieger gekürt wurde, lag weniger an seinem vermeintlich erfolgreichen Handeln der letzten Jahre, sondern vielmehr an der Corona Politik der Landesregierung, die auf große Zustimmung in der Bevölkerung traf.

Es gab weniger Möglichkeiten für unseren Kandidaten, sich bei den Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen, als gewöhnlich. Das ist für einen bis dato relativ unbekannten Kandidaten eine denkbar schlechte Ausgangssituation. Dennoch nahm Genosse Noetzel alle Termine wahr, die ihm angetragen wurden – teilweise sogar als einziger Kandidat bei lokalen Veranstaltungen. Mit einer Anzeigenserie im auflagenstarken BLITZ konnten wir dank Sonderkonditionen recht kostengünstig mehrmals in den Briefkästen der Menschen landen.

Da Ergebnis von knapp 12 Prozent spiegelte zu diesem Zeitpunkt unsere landesweiten Umfragewerte wieder. Unsere Anstrengungen waren also nicht umsonst. Die Behauptungen mancher Führungspersönlichkeiten innerhalb der Landespartei, dass unser Wahlkampf umsonst gewesen wäre und wir uns die Mühen und das Geld hätten sparen sollen, wurde deutlich widerlegt. Auch wenn wir uns auch nicht zufrieden zeigen können mit dem Wahlergebnis, können wir dennoch stolz sein auf da Erreichte!

Das neue Jahr wird nicht weniger spannend als alte, denn 2021 stehen Landtags- und Bundestagswahlen an. Den Wahlkampf auch hier kraftvoll zu führen werden für uns alle wieder Anstrengungen bedeuten, die wir gemeinsam meistern werden. Um für unsere Partei bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, haben sich bereits vier Genossinnen und Genossen bereiterklärt, direkt für den Landtag zu kandidieren und damit Stimme und Gesicht für unsere Partei zu sein. Peter Georgi möchte erneut im Nordosten unseres Landkreises kandidieren, unter anderem in seiner Wunschheimat Roggentin. Michael Noetzel möchte unsere Partei im Bereich Bad Doberan vertreten. Karen Larisch möchte wieder im Bereich Güstrow und Bützow kandidieren und Hans Müller hat sich bereit erklärt im Raum Teterow direkt zu kandidieren.

Die bevorstehenden Wahlen werden in nicht geringem Maße die Handlungsfähigkeit unserer Landespartei und unseres Kreisverbandes bestimmen. Bei guten und sehr guten Ergebnissen verfügen wir über ein Fraktion, die die wesentlichen Politikfelder inhaltlich bearbeiten kann. Zusätzlich könnten weitere hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktion und der Abgeordneten verstärkt dort linkspolitische Akzente setzen, wo unsere ehrenamtlich engagierten Genosinnen und Genossen es nicht mehr können. Bei mäßigen oder schlechten Ergebnissen hingegen haben wir den gegenteiligen Effekt: weniger abgeordnete können weniger Politikfelder bearbeiten und in der Folge stehen auch weniger Hauptamtliche zur politischen Arbeit zu Verfügung.

Die Corona Pandemie wird auch die kommenden Monate eines der bestimmenden Themen sein. Trotzdem dürfen wir den Mut nicht verlieren. Gregor Gysi prägte den Satz: „Kopf hoch – und nicht die Hände“. Die Menschen im Landkreis Rostock und in Mecklenburg-Vorpommern haben es verdient, für eine lebenswertere Gesellschaft zu streiten. Ich wünsche allen Genossinnen & Genossen sowie allen Sympathisantinnen & Sympathisanten ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2021 - zusammen werden wir alle Herausforderungen bewältigen.

 

Nico Burmeister

Kreisvorsitzender DIE LINKE Kreisverband Landkreis Rostock