Atombomben abschaffen! Konversion vorantreiben!

Heute vor 75 Jahren wurde auf die japanische Stadt Hiroshima eine Atombombe abgeworfen. Während der laufenden Verhandlungen zum Potsdamer Abkommen über die Neuordnung nach dem Sieg über das NS-Regime veranlasste der damalige US-Präsident Truman diesen barbarischen Akt, um eine technologische und militärische Vormachtstellung in der Welt beweisen zu wollen.

Zehntausende Menschen starben sofort und Hunderttausende in den folgenden Jahrzehnten. Die Spätfolgen des Einsatzes des Uransprengkopfes sind immer noch erfahrbar. 

Der Atombombenabwurf hat das Bedrohungspotential verstärkt, aber die Welt nicht sicherer gemacht. Er stellt eine Zäsur in der Menschheitsgeschichte dar. Seither verfügen Menschen erwiesenermaßen über die fatale Möglichkeit, sich selbst und ihre globale Lebensgrundlage, die Erde selbst, auszulöschen.

In den letzten Jahren ist die Sicherheitsarchitektur in Europa und weltweit wieder fragiler geworden, insbesondere weil die USA Abrüstungsabkommen einseitig aufgekündigt und der jetzige Präsident die Bemühungen seines Vorgängers um die Abschaffung von Atomwaffen zunichte gemacht hat. Die einsetzende Aufrüstung der anderen acht Atommächte, einschließlich des Protzens Russlands mit Hyperschall-Waffen, macht alles nur gefährlicher. 

Wir LINKEN in M-V begrüßen, dass etwa 12.000 US Soldaten in der kommenden Zeit aus Deutschland abgezogen werden. Wir verbinden dies mit der Forderung nach Abbau von Atomwaffen in Deutschland. Zugleich fordern wir von der Bundesregierung, aber auch von der eigenen Landesregierung, verstärkte Aktivitäten zur Konversion, der Umnutzung von militärischen Objekten für zivile Zwecke. Die Auseinandersetzungen um den Bau von Militärschiffen in Wolgast haben deutlich werden lassen, dass es hierzulande zwar gute Erfahrungen mit der Konversion von Kasernen, aber noch keine positiven Beispiele für industrielle Konversion gibt. Der 75. Jahrestag des ersten Atombombenabwurfs ist für uns erneut Anlass eine solche einzufordern.