Warum bleiben 16.200 Stellen in M-V unbesetzt? Landesregierung soll Stellenpool untersuchen

Zu den heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den Monat April erklärt Henning Foerster, wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:

„Offiziell zählt die Bundesagentur für Arbeit für den Monat April in Mecklenburg-Vorpommern 58.615 arbeitslose Frauen und Männer. Davon beziehen ca. 19.000 Arbeitslosengeld und fast 40.000 befinden sich im Hartz-IV-Bezug. Zusätzlich befinden sich 18.000 Frauen und Männer in geförderten Maßnahmen und 7.000 in einem Sonderstatus für Ältere. Beide Gruppen werden deshalb nicht als arbeitslos gezählt.

Es stellt sich die Frage, warum aktuell 16.200 gemeldete sofort zu besetzende, sozialversicherungspflichtige Stellen nicht besetzt werden können? Neudeutsch wird dann immer der Begriff „mismatch“ bemüht, das heißt vereinfacht, dass die Bewerber die Stellenanforderungen nicht erfüllen. Neben der geforderten Qualifizierung und Mobilität könnten aber auch eine nicht wettbewerbsfähige Entlohnung oder andere negative Faktoren eine Rolle spielen.

Wie für Arbeitsplätze gilt dieser Maßstab übrigens auch für die Ausbildung. Neben einer zu geringen Anzahl ausbildungsfähiger Bewerber*innen sind es oft die Ausbildungsbedingungen, die eine Besetzung verhindern.

Völlig zutreffend stellt der Arbeitsminister des Landes deshalb fest, dass die Attraktivität der Arbeitsplätze an Bedeutung gewinnt und weiter in den Personalbestand investiert werden muss. Feststellungen allein reichen jedoch nicht aus.

Meine Fraktion fordert von der Landesregierung eine Analyse des vorhandenen Stellenpools. Nicht nur am Vorabend des Tages der Arbeit und nicht nur in Sonntagsreden und Apellen muss es um gute Arbeit für Mecklenburg-Vorpommern gehen. Gute Arbeit mit wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen jenseits von Niedriglöhnen sind das A und O für den Wirtschafts- und Lebensstandort M-V.“