Tausende Schülerinnen und Schüler in M-V ohne Schulsozialarbeit

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Einsatz von Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern an den Schulen des Landes“ (Drs. 7/2368) erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„An den Schulen des Landes gibt es aktuell 351 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter. Soweit Angaben vorliegen, haben mehr als 100 Schulen kein Angebot der Schulsozialarbeit. Tausende Schülerinnen und Schülern ist und bleibt damit die außerunterrichtliche Begleitung und Förderung verwehrt. Das ist alles andere als gerecht und chancengleich.

Während die Zahl der ESF-geförderten Stellen von 2016 zu 2017 leicht anstieg, fallen die aus Restmitteln des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) finanzierten Stellen nach und nach weg. Landesmittel werden eingesetzt, diese Stellen sichern zu helfen und ein weiteres Wegbrechen aufzuhalten. Dies gelingt jedoch nicht in allen Fällen.

Die Unterversorgung mit sozialpädagogischen Angeboten geht Hand in Hand mit einem weiteren massiven Rückgang der außerunterrichtlichen Förderung der Kinder und Jugendlichen. Schulsozialarbeit darf keine Sache des Zufalls sein, sondern muss selbstverständlich an jeder Schule angeboten werden, von der Grundschule bis zu den Beruflichen Schulen.

Die Rahmenbedingungen für die Fachkräfte müssen deutlich verbessert werden. Sozialpädagogische Arbeit ist Beziehungsarbeit. Die Befristung der Stellen auf oft für lediglich ein Jahr, ist völlig kontraproduktiv und führt bei allen Beteiligten zu Unsicherheit und Stress. Langfristigkeit und Planbarkeit müssen die Grundlage für diese wichtige Arbeit werden. Dazu gehört auch, dass mehr Sozialpädagoginnen und -pädagogen ausgebildet und die Ausbildungs- und Studienplatzkapazitäten im Land deutlich erhöht werden. Schluss mit dem Flickenteppich, Schulsozialarbeit muss gesetzliche Aufgabe werden und langfristig über Landesmittel gesichert werden.“