Landesregierung kleckst weiter bei Digitalisierung an Schulen

LandtagsabgeordneteSimone OldenburgTyp/RubrikPressemeldungen

Zum heute vorgestellten DigitalPakt Schule MV erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

 

„Damit M-V auch in diesem enorm wichtigen Bereich nicht weiter abgehängt wird, ist es allerhöchste Zeit, dass das Bildungsministerium in die Puschen kommt. Dabei ist es erschreckend, dass die Landesregierung nicht einmal einen Überblick über die IT-Ausstattung an den Schulen hat. Das belegen seit Jahren die Antworten auf die Kleinen Anfragen meiner Fraktion zu diesem Thema. Die jüngste Datenbasis stammt aus dem Jahr 2015, das ist digitale Steinzeit. Die Realität an den Schulen des Landes ist düster: veraltete Rechner, kaum Vernetzung der Unterrichtsräume und Internetanschlüsse, die noch mit einer Geschwindigkeit aus dem vergangenen Jahrzehnt laufen. Lediglich die Hälfte der Unterrichtsräume ist vernetzt und nur ein kleiner Bruchteil verfügt über Wlan. Mit derart prähistorischem Werkzeug nutzt den Kindern auch ein neues Fach ‚Informatik und Medienbildung‘ nichts.

 

Anstatt zu klotzen, kleckst die Landesregierung weiter. Nicht einmal 10 Mio. Euro eigene Mittel will sie zu den vom Bund einmalig gezahlten 99,2 Mio. Euro in den kommenden 5 Jahren beisteuern. Und gerade einmal 24 Schulen sollen ‚in Kürze‘ eine Förderung für den Aufbau ihrer digitalen Infrastruktur erhalten. Auch die Verteilung der Sockelbeträge nach Schulart ist ein Unding und benachteiligt die verbundenen Schularten wie verbundene Grund- und Regionalschule, die mit lediglich 50 000 Euro rechnen können.

 

Bis heute gibt es keine einheitliche Strategie, keine landesweit geltenden Standards. Ein Netzwerk aus 40 ‚medienaffinen Lehrkräften‘ soll in die Bresche springen, um Schulen und Schulträger zu beraten. Ansonsten werden diese weiter allein gelassen. Sie sollen die ureigene Aufgabe der Landesregierung erledigen und Medienkonzepte vorlegen. Landwirte, Handwerker und Polizisten sollen im Ehrenamt leisten, wozu das Bildungsministerium im Hauptamt nicht in der Lage ist.“