Familienbericht bestätigt: Kinderarmut ist Elternarmut

PressemeldungenDr. Marianne Linke

„Der heute von der Landesregierung vorgestellte ,Bericht zur Lebenssituation von Haushalten mit Kindern in Mecklenburg-Vorpommern’ bestätigt: Kinderarmut ist Elternarmut“, sagte die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Marianne Linke, am Dienstag in Schwerin. „Er bestätigt, dass seit Einführung von Hartz IV gerade Kinder von Langzeitarbeitslosen, alleinerziehenden Frauen und Männern und in Mehrkindfamilien betroffen sind“, sagte sie.

„Eltern brauchen in erster Linie gut bezahlte Arbeitsplätze, damit sie ihre eigene und die Existenz ihrer Kinder kulturvoll sichern können“, so Frau Dr. Linke. „Deshalb brauchen wir statt 1-Euro-Jobs einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn und tarifliche Standards. In einer Zeit, in der über 50 Prozent der unter 15-jährigen Kinder in einer Familie leben, deren Eltern arm sind, brauchen die Familien armutsfeste Einkommen. Dazu gehören Hartz-IV-Regelsätze von mindestens 500 Euro. Alle Kinder brauchen ein Kindergeld und die Kleinen einen beitragsfreien Ganztagsplatz im Kindergarten.“

„Die Mittel für Bildung und kreative Tagesabläufe in den Kitas müssen erhöht werden. Unsere Forderung nach 11 Millionen Euro für die frühkindliche Bildung ist heute aktueller denn je, damit endlich alle Kinder altersgerecht und verbindlich gefördert werden können. Die Studie bestätigt außerdem, dass alle Kinder für ein gesundes Aufwachsen eine gesunde Ernährung brauchen“, sagte Frau Dr. Linke. „Deshalb sollten die Verpflegungskosten in die Betriebskosten der Kitas eingerechnet werden, alle Kinder am Essen teilnehmen können. Von dem Verweis der Sozialministerin auf eine hervorragende Infrastruktur wird kein einziges Kind satt.“